3. Mönchengladbacher Demokratiekonferenz „Feminismus & Demokratie“
31 Juli 25
Am 5. Juli 2025 fand in der Textilakademie NRW in der Rheydter Straße die dritte Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie statt. Rund 80 Teilnehmer*innen kamen zusammen, um sich unter dem Motto „Feminismus & Demokratie“ mit der Frage zu beschäftigen, wie feministische Perspektiven zur Stärkung demokratischer Teilhabe beitragen können.
Die Veranstaltung bot ein vielfältiges Programm: Neben der Ausstellung „Wer braucht Feminismus?“ standen vier Workshops auf dem Programm. Den Auftakt bildete die Keynote von Autorin und Aktivistin Jo Lücke mit dem Titel „Care kostet Kraft – wie Sorgearbeit Teilhabe verhindert“. Darin wurde eindrücklich aufgezeigt, wie unbezahlte Sorgearbeit – die in Deutschland doppelt so viel Zeit beansprucht wie bezahlte Erwerbsarbeit – die gesellschaftliche und politische Teilhabe einschränkt. Besonders der sogenannte Mental Load, also die ständige mentale Überlastung, bleibt häufig unsichtbar, da es bislang keine geeigneten Messinstrumente gibt. Auch der Gender Care Gap wurde thematisiert, der zeigt, wie stark sich die Belastung durch Sorgearbeit je nach Anzahl und Alter der Kinder unterscheidet. Die Auswirkungen auf die Altersvorsorge sind erheblich – insbesondere für Frauen, deren gesellschaftliche Teilhabe durch die Übernahme von Sorgearbeit deutlich eingeschränkt werden kann.
Die vier Workshops beschäftigten sich mit den Themen Antifeminismus junger Männer auf Social Media, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit, Feministischer Sportpolitik und Gewaltprävention. In den Workshops wurden diese Themen vertieft und gemeinsam mit Expert*innen Perspektiven entwickelt, wie feministische Ansätze auf kommunaler Ebene in Mönchengladbach konkret umgesetzt werden können. Die abschließende Podiumsdiskussion machte deutlich, dass Feminismus kein Randthema ist, sondern ein zentraler Bestandteil einer gerechten und inklusiven Demokratie.
Die dritte Demokratiekonferenz war ein Tag voller Austausch, Erkenntnisse und Empowerment – ein starkes Zeichen für eine Demokratie, die alle mitdenkt.