Jahresrückblick 2023
16 Januar 24
Zu Beginn des Jahres 2023 lag der Fokus der Arbeit der Partnerschaft für Demokratie auf dem Aufbau von Strukturen, sodass bereits am 14. Februar die konstituierende Sitzung des Begleitausschusses stattfinden konnte. Ab März wurden die Webseite und das Instagramprofil veröffentlicht und es konnten die ersten Projektanträge für Fördermittel aus dem Aktions- und Initiativfonds gestellt werden. Ab Mai startete mit „Brücken bauen statt Mauern“ das erste durch die Partnerschaft geförderte Projekt am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen-Gymnasium im Rahmen des Fünf-Länder-Treffens.
Im Jahr 2023 konnten insgesamt acht Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 35.000 € bewilligt werden. Der Aktions- und Initiativfonds der Partnerschaft für Demokratie wurde somit voll ausgeschöpft. Die Projekte wurden von verschiedenen zivilgesellschaftlichen Trägern realisiert und bedienten sich in ihrer Umsetzung an den unterschiedlichsten Formaten. So wurden beispielsweise von Fördervereinen von Schulen vor allem Projekte zur Vielfaltsförderung an Schulen realisiert. Andere Projektträger setzten auf partizipative Ansätze zur Demokratiebildung von Kindern und Jugendlichen durch die Umsetzung einer Kinderdemo oder die Errichtung eines Schulparlaments. Darüber hinaus fanden kunstpädagogische Angebote zu den Themen Toleranz und Antidiskriminierung unter anderem im Bereich Hip-Hop statt, bei denen sich Jugendliche in Texten und Videos zu Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung auseinandersetzten.
Im Mai startete die Partnerschaft für Demokratie anlässlich des Tags des Grundgesetzes am 23. Mai die Öffentlichkeitsarbeitskampagne „Statements für Vielfalt, Demokratie und gegen Extremismus“. Dafür wurden Plakate entworfen, die mit eigenen Statements gefüllt werden konnten. Als Teilnehmer*innen konnten Mitglieder des Begleitausschusses gewonnen werden, die die Statements anschließend auf dem Instagram Account der Partnerschaft für Demokratie zeigten. Die Statements wurden darüber hinaus bei verschiedenen Festen und Veranstaltungen ausgelegt, um möglichst viele Menschen daran zu beteiligen.
Im Mai fand außerdem das erste offene Treffen des Jugendforums statt. Der Kontakt zu Jugendlichen mit Interesse an einer engeren Zusammenarbeit im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie entstand zunächst durch die Bezirksschüler*innenvertretung und wurde bei den offenen Treffen durch interessierte Jugendliche erweitert. Als ein Interessensfeld der Jugendlichen wurde die Nutzung eines öffentlich zugänglichen Gartens als Veranstaltungsort sowie die Möglichkeit zum Urban Gardening Projekt besprochen.
In Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement wurde der Garten für Veranstaltungen zugänglich gemacht. Das erste Projekt mit Mitteln des Jugendfonds konnte im September mit dem Theo-Hespers-Fest realisiert werden, das im Garten in der Kapuzinerstraße stattfand. Im Rahmen des Festes erarbeiteten die Jugendlichen eigenständig eine Ausstellung zur Lebensgeschichte von Theo Hespers, einem Widerstandskämpfer aus Mönchengladbach, der sich gegen die Nationalsozialisten stellte und vor 85. Jahren aufgrund seines Widerstandes ermordet wurde. Für das Fest konnte Nora Hespers, die Enkelin von Theo Hespers, gewonnen werden, die aus ihrem Buch „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich“ las.. Das Fest wurde von ca. 50 Teilnehmenden besucht. Weitere Jugendfondsprojekte im ersten Jahr der Partnerschaft waren zum Beispiel eine Graffiti-Hall zum Thema, ein Planspiel gegen Fakenews und Hate Speech, sowie eine Stolpersteinputzaktion am 09.11.23 anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome zur Zeit des Nationalsozialismus.
Am 21. Oktober fand die 1. Mönchengladbacher Demokratiekonferenz statt. Nach einem Fachvortrag der Praxisforscherin und Klassismusexpertin Tanja Abou wurde auf der vierstündigen Veranstaltung mit 70 Teilnehmenden das Thema „Klassismus in Mönchengladbach“ in Kleingruppen erarbeitet. Die Ergebnisse wurden anschließend mit Beteiligung des Oberbürgermeisters Felix Heinrichs auf einer Podiumsdiskussion diskutiert. Die Veranstaltung in der Textilakademie wurde von den Teilnehmer*innen sehr positiv bewertet und großes Interesse an der nächsten Demokratiekonferenz im kommenden Jahr bekundet.
Wir freuen uns im Jahr 2024 auf viele weitere spannende Projekte. Lasst uns auch im Jahr 2024 gemeinsam Vielfalt leben!